Die Schlüsselblume (Primula veris) blüht nun wieder auf unserer Wiese. Grund genug für mich, ein paar Informationen dazu herauszusuchen.
Angeblich entstand die Schlüsselblume als Petrus seinen Schlüsselbund fallen ließ, die Engel, die mit der Suche danach betraut waren, konnten aber auf der Erde nur noch die goldgelb blühenden Schlüsselblumen finden.
Schon im Mittelalter nutze man die Schlüsselblume bei Gicht und Gliederschmerzen und verschiedenen Hautkrankheiten, aber auch zur Herzstärkung.
Hildegard von Bingen empfahl die Schlüsselblume gegen Melancholie. Zu diesem Zwecke sollte man sich das Kraut auf das Herz legen, damit es warm werde.
Heute wird die Schlüsselblume noch in Hausmitteln gegen Husten verwendet. Besonders die Wurzeln enthalten Saponine, die einen festsitzenden Husten lösen und ihn verflüssigen sollen, damit man ihn leichter abhusten kann. Aber auch die Blüten kann man für eine mildere Wirkung gegen Husten verwenden. Wichtig ist hier, den umschließenden Kelch mit zu ernten, da dieser die wirksamen Saponine enthält.
Die Schlüsselblume soll außerdem stoffwechselanregende, harntreibende und schweißtreibende Wirkungen haben, was sie zu einer optimalen Ergänzung in einem Tee für eine Frühjahrskur macht.
Weitere Wirkungen der Wurzel werden beschrieben als entzündungshemmend, schmerzlindernd und antiviral. Die vermutete milde schmerzlindernde Wirkung stammt wahrscheinlich von Salicylsäurederivaten, die in der Wurzel enthalten sind.
Bei der Kommission E wird die Schlüsselblume ausschließlich für die Anwendung bei Katarrhen der Luftwege empfohlen.
ACHTUNG: bei Allergie gegen Primelgewächse nicht verwenden.
GESCHÜTZT: die Schlüsselblume ist bei uns geschützt. Das bedeutet, dass man nicht einfach die Wurzel ausgraben darf. Das Ernten der Blüten ist für einen Handstrauß erlaubt, sollte aber möglichst unterlassen werden. Man kann sie aber im eigenen Garten anbauen oder man hat wie wir das Glück, dass sie sich selbst auf der Wiese ansiedeln.
Quellen
- Ursel Bühring, Alles über Heilpflanzen, Ulmer 2011
- Heinz Schilcher, Leitfaden Phytotherapie, Urban&Fischer, 5. Auflage 2016
- Apotheker M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, Nikol, 4. Auflage 2015
- Siegfried Bäumler, Heilpflanzen Praxis heute, Urban & Fischer, 1. Auflage 2007
- Johannes Gottfried Mayer et. al., Handbuch der Klosterheilkunde, Zabert Sandmann, 4. Auflage 2002